Offene Fragen - 20.01.2022 - Prostata - an Herrn Dr. Schauder

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isabel.liepe ADT
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Offene Fragen - 20.01.2022 - Prostata - an Herrn Dr. Schauder

Beitrag von isabel.liepe ADT »

Herr A. Fischer
Gibt es Kriterien auf die man sich berufen kann, ob nach HIFU wirklich ein In- oder Outfieldrezidiv vorliegt, oder gehe ich per se davon aus, wenn es mir der Kliniker sagt?
Oder muss der PSA vorher eine gewisse Grenze unterschritten haben und im besten Fall noch eine negative Stanze nach HIFU vorliegen?

Antwort: Dr. F. Schauder
Die Unterscheidung von In- (= in Prostata, bzw. Prostataloge) und Outfiield-Rezidiv (woanders) ist wichtig, da dies u.a. die Therapie lenkt. Das biochemische Rezidiv gibt lediglich Hinweis darauf, dass irgendwo im Körper noch PSA-produzierende Zellen verblieben sind. Zur Differenzierung von lokalem vs systemischen Rezidiv würde man nach HIFU – wie nach der primären Strahlentherapie – eine bioptische Sicherung anstreben (s.a.: S3-LL Kurzversion 7.1). Zusätzlich können bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Zu beachten ist, dass gleichzeitig ein In- und Outfieldrezidiv vorliegen könnte. Aus diesem Grund kann der PSA-Wert alleine nicht die Lokalisation sichern. Gleichwohl liegt bei krachend erhöhtem PSA der Verdacht auf ein systemisches Geschehen nah und sollte abgeklärt werden.
Grundsätzlich ist es der Kliniker (UrologIn), der die Beurteilung der vorliegenden Befund vornehmen sollte – u.a. auch da eine negative Stanze (Sample-Error) nicht beweisend ist.


Frau G. Scheinpflug
Kann mann klinisch/paraklinisch zwischen einem hormonsensitiven und -resistenten Rezidiv unterscheiden oder nur ex juvantibus? (Z.n. Radikal-OP und postoperativer Bestrahlung)

Antwort: Dr. F. Schauder
Die Unterscheidung erfolgt ex juvantibus (= durch Beobachtung eines Effektes auf eine Intervention), also hier die Anti-Androgen Therapie mit / ohne Effekt auf den PSA-Wert.

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